An Bord zu holen!

U-Boot Tonijn

Von den Schiffen sticht die Tonijn am ehesten ins Auge: Das große (anthrazitfarbene) graue Gefährt ist nicht zu übersehen. Die Tonijn bietet die einzige Möglichkeit in den Niederlanden, ein echtes U-Boot von innen zu sehen! Die Tonijn ist komplett im Originalzustand erhalten. Klettern Sie durch die Luke an Bord und erleben Sie das Gefühl des Abtauchens. Sogar die Periskope sind noch funktionstüchtig. Probieren Sie doch mal, in eines der Betten zu klettern – gar nicht so einfach!

Rammschiff Schorpioen

Das Rammschiff Schorpioen wurde 1868 in Dienst gestellt. Zusammen mit drei Schwesterschiffen sollte die Schorpioen die alten Holzschiffe ersetzen. Mit einer Kombination aus Dampf- und Segelkraft und leichtgängigen Vorladekanonen sollten sie die niederländischen Interessen auf See verteidigen. Die ungewöhnlichste Waffe des Schiffes war der spitze Rammbug. In der Praxis erwies sich die Rammwaffe jedoch als stark überschätzt. Es war schon schwierig genug, einen fahrenden Gegner auf hoher See mit Kanonenfeuer zu treffen, geschweige denn, ihn zu rammen.

Stacheldraht um neugierige fernzuhalten

Die einzige Reise des Rammschiffs, die es über eine Grenze führte, unternahm es 1871 bei einer Geschwaderfahrt nach Belgien. Das Schiff hatte den Auftrag, die sterblichen Überreste niederländischer Soldaten, die während der belgischen Revolution (1830–1833) gefallen waren, abzuholen.

1906 wurde die Schorpioen zu einem Unterkunftsschiff (schwimmende Kaserne) umgebaut, womit ihre Zeit als aktives Kriegsschiff endete. Von 1951 bis 1971 beherbergte das Schiff die Marineabteilung für Frauen (Marine Vrouwen Afdeling, Marva) in Den Helder. Um neugierige Männer in Schach zu halten, war die Schorpioen mit meterlangem Stacheldraht gesichert.

Museumsschiff Abraham Crijnssen

Minensucher Abraham Crijnssen

Der stählerne Minensucher Abraham Crijnssen wurde 1936 gebaut. Nur wenige Schiffe der königlich niederländischen Marine haben eine derart heroische Vergangenheit wie dieses. Im Zweiten Weltkrieg entkam es der japanischen Marine als tropische Insel getarnt. An Bord waren 11 Offiziere, 48 Besatzungsmitglieder und eine Krankenschwester. Nach neun aufregenden Tagen kam das Schiff sicher im Hafen Geraldton an der Westküste Australiens an.

Ab 1937 war die Abraham Crijnssen im ehemaligen Niederländisch-Ostindien stationiert. Anschließend diente sie als Ausbildungsschiff und Korps-Schiff für die Seekadetten. 1997 wurde sie Teil der Museumsflotte des Marinemuseums.

In Zusammenarbeit mit „Kennis door Theater“ (dt. Wissen durch Theater) entstand eine Vorstellung aus der Geschichte der aufregenden Flucht vor den Japanern. „Een eiland ontsnapt“ (dt. Eine Insel entkommt“) ist während der Sommersaison zu sehen. Unter Vorlage der Eintrittskarte für das Museum können die Vorstellungen kostenlos besucht werden.

DER RUYTER

Die Lenkwaffenfregatte De Ruyter, benannt nach dem Admiral Michiel De Ruyter aus dem 17. Jahrhundert, wurde 1976 in Dienst gestellt. Zusammen mit ihrem Schwesterschiff Tromp bildete sie viele Jahre lang das Gesicht der Königlich Niederländischen Marine. Während ihres Einsatzes segelte die De Ruyter hauptsächlich als Flaggschiff verschiedener Staffeln. Zu diesem Zweck hatte die Fregatte zusätzlichen Platz und Kommunikationsmittel für einen Staffelstab. Darüber hinaus war die De Ruyter zum Schutz von Staffeln gegen Luft- und Seeziele ausgerüstet, konnte zur U-Boot-Bekämpfung eingesetzt werden Küstenbombardierung durchzuführen.

2001wurde die De Ruyter nach 25 Jahren außer Dienst gestellt. Zwischen 2002 und 2005 beauftragte die Royal Netherlands Navy vier Luftverteidigungs- und Kommandofregatten, um die Lenkwaffenfregatten zu ersetzen. 2011 wurden Brückenhaus und Radarkugel der Lenkwaffenfregatte für Museumsbesucher geöffnet.